Immer mehr Kinder leiden trotz guter Intelligenz unter Ängsten, Konzentrationsproblemen, dem “Zappelphilipp-Syndrom”, sind verträumt, haben Sprachprobleme oder zeigen Teilleistungsstörungen beim Lesen und Schreiben. Viel zu schnell wird die Diagnose ADHS gestellt und mit Medikamenten behandelt. Es ist wie eine Epidemie. Kinder, Lehrer und Eltern sind oft verzweifelt. Was ist da los?
Ursachen:
Der schwedische Psychiater Dr. Harald Blomberg erforschte in den 90er Jahren den Zusammenhang von Körperbewegungen und Gehirnentwicklung. Er beobachtete bei der Arbeit mit motorisch behinderten Kindern, dass sie sich mit Fortschritten in der Motorik auch auf anderen Gebieten schneller entwickelten. Daraus schloss er, dass das Gehirn durch Bewegung stimuliert werden muss, um sich zu entwickeln und zu reifen. Nur durch bestimmte Bewegungen können sich bestimmte Regionen im Gehirn miteinander verbinden.
Er fand heraus, dass die sog. “frühkindlichen Reflexe” dabei ein Rolle spielen. Dies sind biologisch festgelegte Bewegungsmuster. Im Mutterleib und während des ersten Lebensjahres haben diese eine immens wichtige Bedeutung. Werden diese Reflexe aus irgendeinem Grund nicht ausgeführt, können sie nicht ordnungsgemäß abgeschlossen werden und bleiben aktiv. Die folgenden Entwicklungsschritte können dann nicht gemacht werden, bzw. das Kind muss dauernd gegen diese unwillkürlichen, noch aktiven Bewegungsmuster ankämpfen. Da die Gehirnreifung einer Gesetzmäßigkeit unterliegt, müssen Entwicklungsschritte nacheinander gemacht und abgeschlossen werden. Wird eine Phase übersprungen, treten Störungen auf.
Reflexartige Bewegungen sorgen also für stabile Neuverknüpfungen zwischen den einzelnen Gehirnarealen, die zum Zeitpunkt der Geburt noch nicht vorhanden sind. Erst dann können wir unser Gehirn in vollem Umfang nutzen, z.B. Bewegungen koordinieren, still sitzen, uns konzentrieren, mit Gefühlen angemessen umgehen. Außerdem sorgen die frühkindlichen Reflexe für den Aufbau der Muskelspannung im Körper, die wir für den Gleichgewichtssinn und für unsere Körperwahrnehmung brauchen. Erst wenn diese Verknüpfungen ohne Störungen erfolgt sind, hat ein Kind die neuromotorische Reife erlangt, die für den Schulbesuch erforderlich ist.
Gründe:
Warum bei so vielen Kindern in der heutigen Zeit noch frühkindliche Reflexe aktiv sind, dafür gibt es mehrere Gründe: Schwierigkeiten während der Schwangerschaft und Geburt (z.B. Kaiserschnitt), Babys liegen zu wenig auf dem Bauch, haben zu wenig Bewegung (z.B. zu langes Liegen im Maxi-Cosi), sie überspringen Entwicklungsschritte wie das Krabbeln.
Therapie:
Die gute Nachricht: die verzögerte Entwicklung kann nachgeholt werden! Schon vor 40 Jahren arbeitete die Engländerin Sally Goddard Blythe mit Bewegungsprogrammen. Und seit 25 Jahren behandelt der schwedische Arzt Dr. Harald Blomberg erfolgreich Kinder mit Symptomen von ADHS und Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten. Er entwickelte das Rhythmische Bewegungstraining und bietet in vielen Ländern Kurse an, um es bekannt zu machen. In Deutschland ist die Reflexintegration noch nicht überall bekannt, obwohl es viele internationale Studien dazu gibt.
Das Rhythmische Bewegungstraining erfolgt über 6-12 Monate. Anhand eines Fragebogens und speziellen Tests, bei denen die noch aktiven Reflexe festgestellt werden, wird ein Übungsprogramm zusammengestellt. Die Kinder kommen einmal im Monat in die Praxis. Sehr wichtig sind bei der Therapie die Bewegungsübungen, die das Kind zuhause jeden Tag für 10 Minuten mit einer Person durchführt.
Ich biete Ihnen das Rhythmische Bewegungstraining in meiner Praxis an. Auch Jugendliche und Erwachsene können übrigens noch ihre aktiven frühkindlichen Reflexe integrieren!
Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich einfach. Ich schicke Ihnen den Fragebogen ganz unverbindlich zu.