1. Was ist ein Burnout?
Ein “Burnout” fasst eine Vielzahl von Symptomen zusammen, die einen Erschöpfungszustand anzeigen. Die Erschöpfung äußert sich seelisch, körperlich und emotional nach einer besonderen, länger anhaltenden Belastung.
Folgende Symptome deuten auf einen Erschöpfungszustand hin:
- Störungen des Herz-Kreislauf-Systems
- Störungen im Immunsystem (häufige Infekte)
- Innenohrstörungen (Schwindel, Tinnitus)
- Schlafstörungen
- allgemeine Erschöpfungszustände
- oder am Ende sogar eine Depression
Der Burnout heilt nicht von selbst, das heißt dieser Zustand muss behandelt werden. Die Symptome können sich ansonsten verschlimmern oder im Extremfall in eine schwere Depression übergehen.
2. Stufen des Burnout-Syndroms
Man kann immer eine Erschöpfungsspirale beobachten: Zu Beginn werden alle Aufgaben mit Begeisterung erledigt, die Betroffenen überschätzen jedoch oft ihre Kräfte und delegieren selten etwas. Sie fühlen sich unentbehrlich und verstärken ihren Einsatz, wenn sie merken, dass sie eigentlich Ruhe bräuchten und putschen sich oft auf mit Alkohol, Nikotin und Kaffee.
Die eigenen Bedürfnisse werden ignoriert, man macht mehr Fehler, vergisst Dinge, die Wahrnehmung stumpft ab. Diese Veränderungen werden jedoch verdrängt, die Betroffenen fühlen sich nicht anerkannt, leiden unter ihrer Leistungsschwäche und entwickeln körperliche Beschwerden. Dann macht sich ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit breit, Kontakte werden als bedrohlich und überfordernd empfunden.
Dann folgt immer mehr eine deutliche Verhaltensänderung. Hinweise werden als Angriff empfunden und man zieht sich immer mehr zurück. Die Betroffenen kennen sich selbst nicht mehr und haben das Gefühl, nur noch zu funktionieren.
Irgendwann können Angst- und Panikattacken auftreten. Manche versuchen, durch Essen, Medikamente, Computerspiele oder Kauforgien ihre Probleme zu vergessen. Wird hier noch keine Hilfe gesucht, entwickelt sich eine dauerhafte Niedergeschlagenheit und Verzweiflung, d.h. eine Depression. Man fühlt sich nur noch müde, wird körperlich krank und will so nicht mehr leben.
3. Hilfen
Was bei einem Burnout helfen kann, hängt von der betroffenen Person und der Krankheitsphase ab:
- Selbsthilfe: Registriert die betroffene Person den Erschöpfungszustand frühzeitig, kann sie bewusst selbst gegensteuern. Zu den Hilfen zählen: Entspannungstraining, Zeit anders einteilen, Prioritäten setzen, gesunde Ernährung und Sport. Auf den eigenen besorgniserregenden Zustand wird man meistens durch die Rückmeldung von anderen Menschen aufmerksam gemacht, da man selbst diesen schleichenden Prozess nicht bemerkt.
- Psychologisches Coaching als Vorbeugung: In einem Coaching erarbeitet der Coach als Begleiter mit dem Betroffenen Lösungen zur Selbsthilfe. Voraussetzung dafür ist, dass der Betroffene noch emotional stabil ist und mit seiner Selbstwahrnehmung an einer Lösung mitarbeiten kann.
- Psychotherapie: Hat sich der Erschöpfungszustand über Monate gehalten, wird der Leidensdruck sehr groß, ändert der Betroffene sein Verhalten, dann ist dringend eine Psychotherapie angezeigt. Dies ist meist eine große Hürde. Man muss sich quasi das eigene “Scheitern” eingestehen. Doch nur dieser Weg führt aus dieser Sackgasse wieder heraus. Wird zu lange mit einer Therapie gewartet, dauert der Heilungsprozess noch länger. Es kann sogar ein stationärer Aufenthalt notwendig werden.
Ein psychologisches Beratungsgespräch kann helfen, Ihre Situation einzuordnen.