Erfolgreiche Psychotherapie
Klaus Grawe ist ein psychologischer Psychotherapeut und bekannter Therapieforscher.
Er hat untersucht, was in der Psychotherapie zum Erfolg beiträgt. Die Wahl der Methoden spielt dabei keine Rolle.
1. Die therapeutische Beziehung
Der wichtigste Faktor ist die gute Beziehung zum Therapeuten. Es ist eine Beziehung auf Augenhöhe. Sie basiert auf Vertrauen und Verlässlichkeit.
Das bedeutet, der Klient/die Klientin fühlt sich vom Therapeuten einfühlsam verstanden, akzeptiert und wertgeschätzt.
Dies ist wichtigste Bedingung für eine erfolgreiche Psychotherapie.
2. Ressourcenaktivierung
Der Therapeut/die Therapeutin spricht gezielt die Interessen, Stärken und Fähigkeiten an.
Diese helfen dabei, Ziele zu erreichen und wieder in die eigene Kraft zu kommen.
3. Problemaktivierung
Probleme, Gefühle, Gedanken, Situationen und Verhaltensweisen werden angeschaut und besprochen.
4. Aktive Hilfe zur Problembewältigung
Der Klient/die Klientin erarbeitet neue Lösungen und trainiert diese im Alltag.
Hier geht es um Gefühlsregulation, Änderung von Gedankenmustern, Kommunikationsfähigkeit, Stärkung der sozialen Kompetenz und Angstbewältigung.
5. Bewusstmachung
Weshalb empfinde ich etwas so? Wieso verhalte ich mich so und nicht anders?
Sich selbst verstehen lernen. Gefühle wahrnehmen und annehmen. Den Sinn von Verhaltensmustern erkennen. Eigene Erwartungen klarer sehen. Übernommene Werte erforschen.
Was ist der Erfolg?
Die innere Arbeit in einer Psychotherapie führt zu größerer Bewusstheit:
- Die Fremdbestimmung wird weniger, die Selbstbestimmung wird größer.
- Aus der Hilflosigkeit wächst Autonomie.
- Minderwertigkeitsgefühle und Selbstzweifel verwandeln sich in Selbstannahme.
- Die Handlungsmöglichkeiten werden erweitert.
- Aus dem Funktionieren und Reagieren wird aktive und kreative Lebensgestaltung.
- Aus Angst wächst Hoffnung und Mut.