Es gibt viele Menschen, die eine allgemeine Lebensangst haben. Überall sehen sie Gefahren, fühlen sich bedroht und haben Angst. Damit verbunden ist oft das Gefühl des Ausgeliefertseins, dauernd Fehler zu machen, von allen abgelehnt zu werden, leicht verletzbar zu sein und selbst nichts dagegen tun zu können.
Dieses Grundgefühl der Angst kann dazu führen, dass sich ein Suchtverhalten entwickelt oder in eine Depressionen mündet, bis hin zu Gedanken, nicht mehr leben zu wollen.
Wie kann es dazu kommen? So eine große Angst vor dem Leben kann sich in jeder Lebensphase, in jedem Lebensalter entwickeln. Die Ursache dafür liegt in einem fehlenden Urvertrauen. In der Kindheit konnte bei diesen Menschen keine stabile innere Sicherheit aufgebaut werden, die durch liebevolles Umsorgen, Geborgenheit und Trost entsteht. Es entwickelt die Einstellung: Ich kann niemandem trauen. Ich bin eigentlich hilflos. Überall ist es gefährlich.
Ebenso können schlimme Erfahrungen (z.B. ein alkoholabhängiger Elternteil, Missbrauch, Tod einer Bezugsperson) dazu führen, dass sich Menschen generell ausgeliefert fühlen. Sie sind der Überzeugung, dass das Leben immer Schmerz bedeutet. Auch ein Erwachsener kann sich in einer Krisensituation (z.B. Trennung, Unfall, Operation, Entlassung, Tod einer nahstehenden Person) überfordert fühlen und nur noch Angst haben. Ebenso kann eine lang andauernde Überforderung oder auch Mobbing dazu führen, dass ein Gefühl des Bedrohtseins entsteht.
Eine Psychotherapie ist sehr hilfreich, wenn so eine Lebensangst über längere Zeit besteht.
Wir lernen, das Vertrauen in uns zu stärken, unsere Überzeugungen zu hinterfragen und mit unseren Gefühlen umzugehen: Wir sind unseren Gefühlen nicht ausgeliefert und können sie beeinflussen. Dies zu erfahren und einzuüben, gibt Sicherheit und Selbstvertrauen.