Adelheid Christ
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Zweibrücker Str. 34
76829 Landau/Pfalz
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Abschied und Trauer

Abschiede gehören zu jedem Menschenleben: wenn ein Elternteil stirbt, ich eine Fehlgeburt erleide, die Kinder das Haus verlassen, der Partner mich verlässt, die Wechseljahre beginnen, mir meine Gesundheit durch eine ernste Krankheit quasi weggenommen wird … Dies alles hat etwas mit Verlust zu tun, und Trauer ist die Antwort des Herzens auf diesen Verlust.

Wir haben das Gefühl, der Boden unter unseren Füssen bricht weg. Etwas Wichtiges in unserem Leben hat sich verändert. Nur wenn ich mich darauf einlasse, kann ich nach und nach wieder ins innere Gleichgewicht finden.

Dies bedeutet, den Schmerz zu spüren. Dies ist nicht einfach. Oft reagieren wir deshalb erst einmal mit Verdrängung. Die Trauer wird überdeckt von körperlichen Symptomen: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Verdauungsprobleme, Magenschmerzen, Gliederschmerzen, Zittern oder sogar Depressionen. Dass sich dahinter verdrängten Gefühle verbergen, ist vielen Menschen nicht klar.

Psychologische Hilfe kann eine Stütze sein, den Schmerz und Traurigkeit zu durchleben. Der Verlust bleibt, aber die Intensität des Schmerzes nimmt ab. Der Mensch wird losgelassen – nicht in dem Sinne, dass man ihn los wird, sondern dass man den Verlust annehmen kann. Die Liebe zum Verstorbenen oder dem, der weg gegangen ist, darf einen Platz in meinem Herzen behalten.

Jeder Trauernde hat sein eigenes Tempo und seine eigene Art, mit seiner Situation umzugehen und sie zu bewältigen. Nur wenn ich mich darauf einlasse, kann aus der Unsicherheit, vielleicht auch der Wut, der Orientierungslosigkeit und dem Schmerz etwas Neues werden und eine Wandlung stattfinden.

Werde ich mit dem Tod eines nahe stehenden Menschen oder einer schweren Krankheit konfrontiert, stellt sich auch immer die Frage nach der eigenen Endlichkeit. Auch dies braucht viel Raum und Zeit, sich damit auseinanderzusetzen. Und für viele Fragen gibt es keine allgemein gültigen Antworten. Durch die Begleitung und Gespräche mit anderen Menschen können wir aber wieder Trost finden, weil wir erleben: wir sind nicht allein. Die Suche nach einem Sinn, unser Glaube an Gott oder an eine höhere Macht können ebenso Kraft schenken.

Schwierige und schmerzhafte Erfahrungen führen uns letztendlich in unser Inneres, in unseren Wesenskern, und machen uns zu dem einzigartigen Menschen, der wir sind.