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Adelheid Christ
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Zweibrücker Str. 34
76829 Landau/Pfalz
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Trauerbegleitung

  • Manchmal sind wir traurig, und wissen nicht warum. Wir drücken das Gefühl dann weg.
  • Bei Depressionen kommen auch oft traurige Gedanken, die wir niemandem sagen.
  • Und wenn wir um einen Menschen trauern, lassen wir dies vielleicht nicht richtig oder lange genug zu.
  • Welchen Sinn hat die Traurigkeit? Wieso ist uns dieses Gefühl unangenehm, macht sogar Angst?

Folgende Geschichte (von Inge Wuthe) lässt den Sinn und den Wert der Traurigkeit spüren:

Es war einmal eine kleine Frau, die auf einem staubigen Weg unterwegs war. Sie war sehr alt, aber ihr Gang war leicht und ihr Lächeln das eines fröhlichen Mädchens. Sie blieb stehen, als sie eine zusammengekauerte Gestalt am Weg sitzen sah. Sie schien fast körperlos und sah einer grauen Decke nicht unähnlich. Die kleine Frau beugte sich zu ihr hinunter und fragte: “Wer bist du?” Müde Augen blickten auf. “Ich? Ich bin die Traurigkeit”, flüsterte die Stimme leise, dass sie fast nicht zu hören war. “Ach, die Traurigkeit!”, rief die kleine Frau erfreut aus. “Du kennst mich?”, fragte die Traurigkeit misstrauisch. “Natürlich kenne ich dich! Immer mal wieder hast du mich ein Stück des Weges begleitet.” “Ja aber … warum flüchtest du denn nicht vor mir? Hast du keine Angst?” “Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst, dass du jeden einholst. Warum siehst du denn so mutlos aus?” “Ich … bin traurig”, sagte die graue Gestalt.

Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. “Traurig bist du also?”, sagte sie und nickte verständnisvoll. “Erzähl mir doch, was dich so bedrückt.” Die Traurigkeit seufzte tief. “Ach, weißt du, es ist so, dass mich einfach niemand mag. Wenn ich zu den Menschen komme, fürchten sie sich. Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich loswerden wollen. Sie lachen: ‘Was willst du, das Leben ist heiter’, und dann bekommen sie Herzschmerzen. ‘Man muss sich nur zusammenreißen’, sagen andere und spüren das Reißen im Rücken und in den Schultern. Oder  ich höre: ‘Nur Schwächlinge weinen’, und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Manche betäuben sich auch mit Alkohol und Drogen, damit sich nichts fühlen müssen.”

“Oh ja”, sagte die alte Frau, “solche Menschen sind mir auch schon oft begegnet.” Die Traurigkeit meinte dann: “Dabei will ich doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wenn man die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Viele wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Sie schminken sich ein grelles Lachen über ihre Narben oder umgeben sich mit einem dicken Panzer aus Bitterkeit.”

Dann schwieg sie. Auf einmal begann sie zu weinen und schien ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in die Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. “Weine nur, Traurigkeit”, flüstere sie liebevoll, “ruh dich aus, damit du Kraft sammeln kannst. Du sollst nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch größer wird.” Die Traurigkeit hörte auf zu weinen, richtete sich auf und fragte erstaunt ihre neue Gefährtin: “Aber…, aber wer bist du eigentlich?” “Ich?” sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, “ich bin die Hoffnung.”

Auch eine Therapeutin kann so eine Begleiterin sein.