Grübeln und Gedankenschleifen

Das kennen wir alle: ein Problem beschäftigt mich, ich denke darüber nach, oft auch nachts.

Daraus können dann wieder andere Probleme entstehen, zum Beispiel anhaltende Schlaflosigkeit und zunehmende Angstgefühle.

Unterschied zwischen Denken und Grübeln

Denken ist lösungsorientiert! Beobachten Sie Ihre Gedanken. Beginnen Ihre Fragen mit „Wie?“, dann denken Sie produktiv. Bei einer Problem-Analyse wird zuerst nach dem Warum gefragt, aber Sie kommen zu einem Ergebnis.

Sie wissen dann, wie und mit welchen Schritten Sie das Problem anpacken. 

Grübeln ist, wenn Sie nur fragen: „Warum?“. Wenn Sie das nicht mehr loslässt. Wenn das Fragen vom hundertsten ins tausendste führt. Wenn Sie sich vorwerfen: „Hätte ich doch nur…“ –  Wenn Sie sich viele Sorgen machen. Wenn Sie in die Zukunft gerichtet Horrorszenarien entwickeln.

Grübeln ist unproduktiv. Oft wird dabei nach einem Schuldigen und nach Fehlern gesucht. Das Gefühl von Hilflosigkeit wird immer größer. Sie fühlen sich mutlos, energielos und sind gefangen in der Sorgenschleife.

Grübeln macht krank

Dauert das Grübeln über längere Zeit an, kann sich daraus eine Angststörung entwickeln. Es macht Stress und die Gedanken kreisen immer um ein Problem, wie in einer Endlos-Schleife. Das Gefühl von Hilflosigkeit breitet sich aus.

Depressionen sind ebenso verbunden mit Gedankenkreisen und Grübeln. Sie kann damit am Leben erhalten werden und das Gefühl der Hoffnungslosigkeit verstärken.

Vom Denken ins Tun

Nachdenken an sich ist nicht schlecht! Wir verarbeiten viele Erfahrungen durch Denkprozesse. Wir gewinnen neue Erkenntnisse.

Es ist dann gut, wenn wir einen Entschluss fassen und ins Handeln kommen. Wenn wir einen Schritt nach vorne machen. 

Dabei können verschiedene Methoden helfen:

1.Gedankenstopp

Beobachten Sie sich beim Grübeln, sagen Sie „STOPP!“.

Und dann lenken Sie sich ab mit etwas anderem. So können Sie die Schleifen unterbrechen. Bleiben Sie dran.

2.Gedankenkontrolle

Führen Sie ein Tagebuch. Lenken Sie Ihre Gedanken und Ihre Aufmerksamkeit auf Fragen wie:

  • „Wofür bin ich dankbar?“
  • „Was ist mir heute gut gelungen?“

3.Sorgenkasten

Schreiben Sie alle Sorgen auf Zettel und legen Sie diese in ein Kästchen oder eine kleine Schachtel. Das schafft einen Abstand.

4.Bewegung

Spaziergänge an der frischen Luft, wandern und joggen: körperliche Bewegung bringt auch das Gehirn in Schwung! Die Bewegung und die Natur wirken beruhigend und ausgleichend. Wir gewinnen Abstand, bekommen neue Ideen und fühlen uns freier. 

5.Kreativität

Drücken Sie Ihre Gedanken und Gefühle aus, findet im Inneren ein Verarbeitungsprozess statt. Neue Verknüpfungen entstehen. Das können auch auf den ersten Blick auch monotone Tätigkeiten sein! 

Es gibt viele Tätigkeiten,  bei denen wir kreativ sein können. Tun Sie das, was Ihnen liegt und Freude macht:

kochen, backen, fotografieren, malen, zeichnen, nähen, gärtnern, dekorieren, basteln, schreiben, aufräumen, putzen, sortieren, renovieren, Musik machen, Gesellschaftsspiele…

Brauchen Sie noch weitere Hilfe?

Wenn diese Tipps zu keiner wesentlichen Verbesserung führen, scheuen Sie sich nicht, sich professionelle Hilfe zu suchen. 

Warten Sie nicht zu lange damit. 

Melden Sie sich gerne zu einem Beratungsgespräch in meiner Praxis!